Fünfter Bauabschnitt (2010 / 2011)
Im Sommer 2010 wurde als fünfter Bauabschnitt mit der Sanierung des Innenraums begonnen. Im ersten Schritt wurde die Dielung der Orgelempore erneuert.
Es wurde im Herbst das Nordquerhaus abgetrennt, ein Gerüst aufgebaut und begonnen, die Wände zu sanieren. Vor allem am Gewölbe waren erhebliche Schäden festzustellen. Mit Hilfe der alten Technik, mit Reetmattengeflechten Kalkputz aufzutragen, wurden alle Flächen wieder hergestellt. Ein Restaurator malte und ergänzte dann die Ausschmückung der Gewölberippen.
Im September 2010 wurde im nördlichen Querhaus eine Staubwand über der Empore errichtet. Gewölbe und Umfassungswande wurden vom Putz befreit. Salzfraß an den westlichen Gewölbefeldern erforderte neue Putzträger aus Schilfrohrmatten. Außerdem war eine Teilerneuerung von Gurtbögen und Fensterleibungen mit nach Maß geformten Handformziegeln der Firma Falkenlöwe nötig.
Der Anstrich erfolgte mit Mineralfarben nach spezieller Grundierung (KEIM-Quarzil). Wegen der sehr hohen Feuchtigkeit gab und gibt es dennoch Abblatterungen.
Im Oktober 2010 wurde im südlichen Querhaus eine weitere Staubwand vom Boden bis zum südlichen Vierungsbogen hochgezogen. An der Innenseite wurde vorübergehend das Epitaph aufgehängt. Die Grabplatten an den Außenwänden des Querhauses wurden versetzt. Zwei kamen in den Vorraum unter der Orgel, die beiden anderen in das südliche Vorhaus.
Großflächiger Abbruch der Ziegel an den Innenwänden sowohl auf der West- wie auf der Südseite machten es erforderlich, dass diese Wände innen neu aufgemauert wurden. Auch hierzu wurden teuere Handformziegel im Klosterformat verwendet.
Der Restaurator nahm dann die farbige Fassung der Gurtbögen im Nordquerhaus vor. Im Südquerhaus wurden gleichzeitig großflächig Granitquarder aus der Ursprungskirche freigelegt. Über die Weihnachtsfeiertage wurde die Staubwand über der Nordempore teilweise wieder geöffnet. So wurden die ersten Ergebnisse der Arbeiten für alle sichtbar.
Im Januar 2011 wurde eine dritte Staubwand gezogen im Vierungsbogen zum Langhaus. Dort wurde vorübergehend eine „kleine Kirche" gestaltet. Das Epitaph wurde als Altarbild aufgehängt. Im Chorraum wurde nun der Fussboden aufgestemmt und ausgekoffert, um einen neuen Luftschacht für die Heizungsanlage möglich zu machen.
Nach Abtransport des Schutts mit unzähligen Schubkarrenladungen wurde der Chorraum eingerastet. Obwohl Taufe und Sandsteinplatten unbeschädigt zwischengelagert werden konnten, wurden Chor, Apsis und Vierung zu einer „entmutigenden" Baustelle. Große Teile der Wölbungen mussten vom losen Putz befreit und anschließend neu aufgebaut werden. Alle Pfeilervorlagen waren bis in eine Höhe von zwei Metern marode und mussten neu aufgemauert werden.
Wie im Nord- und Südquerhaus waren die Arbeiten am Gewölbe sehr viel aufwändiger als erwartet. Besonders schlimm war der Zustand im Bereich der Apsis sowie am östlichen Seitenfenster im Chor. (Dort musste eine Stahlbetonbewehrung entfernt werden.)
Schließlich konnten die Gewölbe farblich restauriert werden und der Fußboden im Chor neu aufgebaut werden. Die Stufen zum Altar wurden mit Holzbohlen belegt.
Gesamtkosten: ca. 492.000,-- Euro